"VEGITALIA"

Einfach – schnell – köstlich / Vegetarisch und echt italienisch

Ursula Ferrigno

Wer die italienische Küche liebt, der weiß: Nicht die Fleischgerichte stehen im Mittelpunkt. Die regionale Vielfalt des Landes bedingt nahezu unendliche Variationen bei der Kombination von Gewürzen, Kräutern, Hülsenfrüchten, Pasta, Gemüse und Salaten. Fleisch kommt in eher kleinen Portionen auf den Tisch, vom Bistecca Fiorentina mal abgesehen, dem traditionellen T-Bone-Steak in XL-Format.

Mittelpunkt des Lebens

Italiener lieben das Essen und sie lieben die Zubereitung. Einer echten "Mamma" beim Kochen über die Schulter zu schauen, ist das reine Vergnügen. Ursula Ferrigno wird das getan haben, ihre traditionelle Küche ist authentisch italienisch, so, wie sie ihre Großmutter mit typischen Zutaten zu Hause gepflegt hat. Essen, schreibt die Autorin Ursula Ferrigno,
"bedeutet in Italien wesentlich mehr als nur den Hunger zu stillen: Es bildet den Mittelpunkt des Lebens und der gesellschaftlichen Traditionen". Als McDonald's 1986 seine erste Filiale in Rom unweit der Spanischen Treppe eröffnete, gab es massive Proteste gegen den Verfall der gastronomischen Kultur in der Ewigen Stadt.

Frisch und leicht

Großmutters Rezepte sind gesund und leicht, sie werden schonend und schnell zubereitet. Verkochte Gemüse und dicke Saucen gibt es nicht, den Geschmack von Sommer- und Wintergemüsen, Salaten, Obst und Nüssen, Broten, Pasta und Risotti zu erhalten und zu betonen, ist Ziel einer italienischen Köchin.

Nahezu vegetarisch

"Italiener essen Speisen, die einer vegetarischen Ernährung weit näher kommen, als die der meisten anderen europäischen Länder. Die große Auswahl an Pasta-Variationen, Hülsenfrüchten und Reis sowie eine unglaubliche Vielfalt von Obst und Gemüse, lässt Fleisch bei der täglichen Ernährung lediglich eine untergeordnete Rolle spielen ... Der größte Teil der Nutzfläche in Italien wird seit jeher zum Gemüse- und Getreideanbau verwendet und weniger als Rinder- oder Schafweiden genutzt".

Salzig und süß

Ursula Ferrigno führt kreuz und quer durch den italienischen Obst- und Gemüsegarten, macht Appetit auf Kürbis süß-sauer, Spinat mit Rosinen und Pinienkernen, Linsen-Crostini, Großmutters Bohnensalat, ausgebackene Risottobällchen, Pasta-Rolle mit Spinat und Tagliatelle mit Zwiebelsauce, Rucola-Feigen-Salat, Topfbrot oder Fladenbrot mit frischen Trauben. Bei den Rezepten für die typischen Dolci läuft dem Leser das Wasser im Mund zusammen: Toskanische Mandelmakronen und Feigen-Nuss-Teilchen, Pfirsich-Zitronen-Torte oder getrockene Feigen in Wein.

Neu und überraschend

Es sind nicht die allseits bekannten italienischen Rezepte, die hier vorgestellt werden, sondern neue und zum Teil überraschende Kombinationen einer vegetarischen Küche, die alles andere ist als "Grünzeug", Eintopf oder Getreidepampe. Zu jedem Kapitel liefert die Autorin grundlegende Erklärungen und öffnet zum Schluss die Tür zur italienischen Vorratskammer, in der alle wichtigen Zutaten versammelt sind. Ein Kochbuch, das sogar vegetarische Miesepeter überzeugen dürfte.

(Christiane Schwalbe)

Hädecke-Verlag, Neuauflage Januar 2010
224 Seiten mit 125 Rezepten, Softcover, 16,90 Euro