Veggie-Day in den deutschen Medien

Fundstücke und Meinungen

Fleischfreie Tage

Als Bundeskanzler Helmut Schmidt 1978 einen fernsehfreien Tag pro Woche anregte, war der Krakeel groß. Eine weltfremde Idee! Heute, da für viele Fernsehen nur noch das störende Geräusch aus der Rentnerwohnung nebenan ist, erscheint der Vorschlag von damals geradezu rührend visionär.

Braucht es sehr viel Fantasie, um voraus­zusagen, dass es mit dem wüst verschrienen Veggie-Day ähnlich kommen wird? Braucht man wirklich hellseherische Fähigkeiten, um zu erkennen, dass Tierfabriken und Massenmastbunker für den täglichen Braten, dass sie keine Zukunft haben? Und dass angesichts der Elendsqual, die wir da von Schleswig-Holstein meerumschlungen bis in Bayerns weite Gaue produzieren, immer mehr Menschen jeden Tag zum Veggie-Day machen werden? Unbegreiflich wird man es finden, wie unbe­greiflich man diese Idee einmal fand. B.E.
(Die Zeit 10.10.2013 ZEITLÄUFTE)

Veggie-Day für alle

Schade, dass Prominent ignoriert, sonst oft wirklich amüsant, diesmal so danebenging. Nicht nur die Grünen, auch viele Artikel Ih­res Blattes informieren uns über die Folgen übermäßigen Fleischkonsums. Es steht außer Zweifel, dass eine Reduktion unseres Fleisch­konsums unserer Gesundheit und den Tieren nutzen würde. Daran mit einem Veggie-Day zu erinnern ist daher bei Weitem nicht so doof, wie es hier dargestellt wird. Sony, aber so viel Borniertheit ist nicht lustig. Wir sind übrigens keine Vegetarier.
Marlene und Martin Rapolder, Schieiden
Leserbrief in: Die Zeit vom 22.08.2013
auf Artikel »Prominent ignoriert« : »Fleischlos« ZEIT NR. 33