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"Klimawandel – wir werden aktiv"

Ein Projekt des Gymnasiums Obervieland, 11. und 12. Jahrgang

Jeden Tag Fleisch, ist das nötig? So steht's auf dem blauen Plakat unter "Tipps für ein klimabewusstes Essen", umrandet von bunten Früchten und Gemüsegirlanden. Gleich daneben "Die weitreichenden Folgen übermäßigen Fleischkonsums bei der Massentierhaltung".

 

Schulprojekt Gymnasium Obervieland zum KlimawandelKlimaretter unterwegs

Schülerinnen und Schüler des Soziologie-Leistungskurses im Gymnasium Obervieland - alle im weißen T-Shirt mit der Aufschrift "Klimaretter"  - haben im Rahmen ihres Projekttages "Klimaretter 2010" eine bemerkenswerte Ausstellung im Cinemaxx Bremen präsentiert. Kleine Themen-Inseln im Oberen Foyer des Cinemaxx belegen eindringlich: Unsere Erde ist in Gefahr, wenn nicht endlich etwas geschieht. Und zwar in den Industrieländern, denn sie sind Verursacher des Klimawandels, der für die Länder der südlichen Halbkugel noch viel verheerendere Folgen hat.

Kritischer Blick in die Zukunft

Den Ausschlag gab Al Gores Film "Eine unbequeme Wahrheit". "Danach", sagt Lehrer Dieter Mazur, "waren viele Schülerinnen und Schüler wirklich geschockt und wollten etwas tun." Dann kam noch die gescheiterte Klimakonferenz in Kopenhagen dazu, "und die Idee des Projekttages war geboren". Sie recherchierten über globale Erwärmung, Mobilität, Wasserressourcen, erneuerbare Energien und ethische Fragen zum Klimawandel, über Visionen von unserer Mobilität im Jahr 2040, Ernährung und ökologischen Fußabdruck. 

Dieses Thema gerät zunehmend mehr in den Blickpunkt. "Falsche Ernährung belastet das Klima genauso wie Autofahren", weiß Maria inzwischen und ein 'Hamburger' ist deutlich klimafeindlicher als eine Gemüsepfanne. "Aber es ist schwer, diesen Zusammenhang bewusst zu machen", sagt Katharina, die von der Dringlichkeit des Themas überzeugt ist: "Etwas tun gegen den Klimawandel, ja. Aber dafür auf den Burger zu verzichten? Nee, das wollen sie nicht."

Verantwortung

Schulprojekt Gymnasium Obervieland zum KlimawandelJeder einzelne kann etwas tun – aus unterschiedlichen ethischen und religiösen Blickwinkeln. Das zeigt die Themeninsel Verantwortung: "Künftige Generationen müssen vor der Gefahr einer tristen Existenz in einer immer heißer werdenden Welt bewahrt werden ..." ist da zu lesen, und weil man am besten bei sich selber anfangen soll, haben die Schülerinnen und Schüler ihr Umweltverhalten in einer Fragebogenaktion unter die Lupe genommen. Ergebnis: "Grenzwertig, aber wir hoffen, mit diesem Fragebogen die Schüler dazu bewegen zu können, noch umweltbewusster zu handeln".

Unbequeme Wahrheit

Unterschiedliche Exponate – eine ganze Batterie von Mineralwasserflaschen oder eine Pyramide mit 30 Tipps zum Energiesparen – Texte, Fotos und Plakate veranschaulichen die "Unbequeme Wahrheit", die darüber hinaus im gleichnamigen Film von Al Gore, dem ehemaligen Vizepräsidenten der USA, mit Statistiken und wissenschaftlichen Fakten belegt wird. Ein Film, der "sprachlos gemacht hat, weil er das Klimaproblem in seiner ganzen Dramatik beleuchtet", sagt ein Schüler.

Politische Gäste

Diese Dramatik konnten Schülerinnen und Schüler anschließend mit Umweltsenator Reinhard Loske und BUND-Geschäftsführer Martin Rode diskutieren, um zum Abschluss auf dem Schulgelände zum Schutz des bedrohten Klimas Bäume zu pflanzen: Dort wachsen jetzt drei Erlen, betreut von Schülern der Integrierten Stadtteilschule, die zum Start zwölf Wassereimer überreicht bekamen. Und im Sommer geht's im Rahmen des Leistungskurses nach Bremerhaven, ins Klimahaus.
Fazit: Ein toller Projekttag, zur Nachahmung empfohlen. (Im Cinemaxx am 13. April 2010)